Musikfilme 2014

UNERHÖRT! Musikfilmfestival Hamburg

1,7

Heimspiel. SLIME. Die Anarcho-Punks aus Hamburg. Reunion. Nach 15 Jahren. Die Stimme aus dem Diktiergerät: ein akustisches Tour-Tagebuch. Vom Roadie Bully. Kein Blatt vorm Mund. Tiefe Einblicke in das widersprüchliche Leben zwischen Punk-Nostalgie und Spießertum. Ein Deutschlandbild mit Autobahnen, Fußgängerzonen, sachlichen Hotels, routiniert geführen Veranstaltungsorten und alternden Fans.

Timo Schierhorn
DE I 2013 I 97 Minuten
And You Belong

Cindy Wonderful + Sarah Adorable = SCREAM CLUB. Electro HipHop aus den USA. Ohne kommerzielle Ambitionen. Mit der Kamera begleitet zwischen 2008 und 2012, u.a. mit US und Europa-Tournee, mit Hängenbleiben in Berlin. Skype-Interviews, Fotos, Musikvideos, Auftritte, Selbstinszenierungen, teilnehmende Beobachtungen, das Dokumentieren von Auftritten = Kaleidoskop zu einem lebensbejahendem, aktivistischen, international vernetzten queeren Musik-Underground.

Julia Ostertag
DE I 2013 I 86 Minuten
Andrea Neumann Performs „Water Walks“ By John Cage

100. Geburtstag von John Cage in 2012. À L’ARME-Festival in Berlin. Musikerin Andrea Neumann führt Cages Performance „Water Walk“ nach 54 Jahren neu auf. Diverse Trinkgefäße. Ein Flügel. Allerlei mehr Gerätschaften. Geräusche und Stille.

Pavel Borodin
DE I 2012 I 5 Minuten
Cassy  Meditations On The Dancefloor

Essayistische Annäherung an das Ereignis elektronischer Musik über das Portrait der DJ Cassy. Club. Tanzen. Intuition. Intensität. Zeit dehnt sich. Auf der Tanzfläche. Im Alltag zwischen den Parties. Ständig unterwegs. Flughäfen. Taxi-Fahrten. Hotelzimmer. Plattenauflegen als Passion, als Beruf.

Marietta Kesting
DE I 2014 I 55 Minuten
Electro Chaabi

Politik und Musik, Arabischer Frühling und Global Ghetto Tech – Chaabi ist traditionelle Hochzeitsmusik. Electro Chaabi ist die ägyptische Antwort auf die digitalen Klänge der Gegenwart. Von Downtown Kairo in die Slums von Matariya, Imbaba und Madinat Al-Salam. Neue Gefühle. Neuer Sound. Neue Texte. Mit DJ Figo, Chipsy Islam, Fifty, Ortega, Alaa und vielen mehr. Neue Verhältnisse?

Hind Meddeb
EG/F I 2013 I 77 Minuten
Elektro Moskva

Filmischer Essay über das letzte Jahrhundert (post-)sowjetischer „Elektro-Geschichte“. Von Theremin, dem „russischen Edison“. Über die Space-Ära der 1960er-Jahre. Und die Massenproduktion  von Synthesizern in den frühen 1980er-Jahren als Abfallprodukt der Militärindustrie. Bis zu aktuellen elektronischen Musikszene Russlands, die das Erbe recycelt, neu interpretiert und in eine ungewisse Zukunft führt: „On a western device, you push a button and get a result. On a Soviet instrument, you push a button and get something.“

Elena Tikhonova/ Dominik Spritzendorfer
AT I 2013 I 89 Minuten
Fuck the Atlatic Ocean

Ein Duo: SWEET SWEET MOON. Aus Österreich. Jenseits der Musikindustrie. Fett im Netz. Fanbase in Südamerika. Selbstorganisierte Tour durch Argentinien und Chile, begleitet von einem Kollektiv popkulturell enthusiasmierter Filmemacher und Fotografen aus Wien.

They Shoot Music, Don’t They
AT I 2014 I 70 Minuten
Machinekiss

Die Musik des Produzententrios HOMEWRECKERS – von Abstract Funk bis Detroit Techno – findet Bilderwelten aus der jungen Geschichte bewegter Computer-Grafik. Das visuelle Material stammt aus dem Bilderfundus zu PARALLELE I-IV, Harun Farockis letzter Installationsarbeit. Diesen Fundus hatte er den Musikern zu freien Verfügung überlassen.

Johannes Ehmann/ Alexander König
DE I 2014 I 55 Minuten
Monde

Zwei Töchter porträtieren zwei Väter mit den Mitteln des Films und der Musik. Der Vater der Komponistin hört nicht mehr. Der Vater der Filmemacherin verstummt. Experimentelle Auseinandersetzung mit einer Männergeneration, mit einem Beziehungsmuster und mit dem Anspruch, mit Hilfe schöpferischer Verfahren Resonanzräume für Individualität zu öffnen.

Ursula Mihelic
AT I 2014 I 63 Minuten
Rise Up

Drei, die aufsteigen wollen um umkämpften Musikgeschäft von Kingston. Kemoy, die naive Stimme vom Land weiß gar nicht, wie gut sie singt. Turbulence, Hauptstadt-Ghetto-Kind, singt für andere Verhältnisse. Dagegen Ice: Möchtegern-Gangster aus besseren Kreisen hat Dancehall-Ambitionen – Blick auf die hinteren Reihen der Reggae-Szene, der mehr über Jamaicas Musik und seine Gesellschaft in Erfahrung bringt, als die Aufmerksamkeit auf diejeneigen, die sowieso im Rampenlicht stehen.

Luciano Blotta
USA/ ARG I 2009 I 88 Minuten
Single  Eine Schallplatte Wird Produziert

Harun Farockis einziger Film über Musik: Wie ein Disko-Stück zusammengesetzt wird. Einerseits diejenigen, deren Vorstellungne umzusetzen sind. Andererseits die angeheuerten Musiker. Phrasen in der Kommunikation wie in der Musik. Wiederholungen. Die Kamera beobachtet. Sachlich. Zweimal stellt Farocki einfache Fragen, einmal ist er dabei zu sehen. Ein Fließband als Bildhintergrund für den Abspann: Popkultur-Industrie bei der Arbeit.

Harun Farocki
BRD I 1979 I 49 Minuten
The King Of One String

Brushy One String, beeindruckender Sidekick aus RISE UP mit seiner einseitigen Gitarre, kriegt hier seine acht Minuten persönlichen Ruhm.

Luciano Blotta
USA/ARG I 2013 I 8 Minuten
The Punk Singer

Kathleen Hanna. US-Punk. Riot-Grrr. Bikini Kill. Le Tigre. Aktivistischer Feminismus. Kunst. Kunst lehren. Krank werden. Am Leben bleiben. Bei der Kunst bleiben. Immer.

Sini Anderson
USA I 2013 I 83 Minuten
The Sound Of Belgium

Die umgeschriebene Geschichte zeitgenössischer populärer Tanzmusik in Belgien. Auf einer Linie, die bei lokalen Karnevalsbräuchen und älteren Tanzpalast-Traditionen beginnt und über die düstere, kalte Electronic Body Music und den New Beat zu aktuellem Belgischem House und Techno führt, sucht der Film den Geist eines Landes in den Klängen, die seine Bewohner zum Tanzen gebracht haben.

Jozef Devillé
BEL I 2012 I 85 Minuten